Neujahrsempfang Lahn-Dill-Kliniken

Attraktiv für Patienten und Mitarbeiter

 |  Braunfels, Dillenburg, Wetzlar

Braunfels, Dillenburg, Wetzlar, 23. Januar 2020 – „Ich freue mich sehr, Sie begrüßen zu dürfen. Dies ist der erste Neujahrsempfang der Lahn-Dill-Kliniken, den ich in meiner Verantwortung als Geschäftsführer und damit als Gastgeber begleite“, sagte Tobias Gottschalk, seit 1. Juli 2019 Geschäftsführer der Lahn-Dill-Kliniken. „An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Mitarbeitern bedanken, die mir hier einen guten Start ermöglicht haben. Bedanken möchte ich mich aber auch für das Engagement im vergangenen Jahr.“ Die Mitarbeiter seien für den Erfolg der Klinken mitverantwortlich – egal in welchem Bereich sie arbeiten.

Mehr als 40.500 Patienten wurden 2019 an den Lahn-Dill-Kliniken behandelt. Im Vergleich zu 2018 bedeutet dies eine Steigerung um rund 1 Prozent. Außerdem wurden wieder mehr Patienten mit komplexen und schweren Krankheitsbildern behandelt. Tobias Gottschalk betonte, dass es immer schwieriger werde, ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. „Dies gilt auch, wenn man so gut aufgestellt ist wie die Lahn-Dill-Kliniken und wenn man wie im letzten Jahr die Leistungen gesteigert hat.“

„Wir müssen uns jeden Tag im Wettbewerb behaupten, das können wir nur, wenn wir attraktiv sind - sowohl für unsere Patienten als auch für unsere Mitarbeiter“, so Gottschalk. „Wichtige Erfolgsfaktoren sind dabei eine hochwertige Qualität und ein vielfältiges Leistungsspektrum.“ Außerdem sei eine zukunftsweisende strategische Ausrichtung erforderlich. Gemeinsam mit zahlreichen Mitarbeitern werde man in diesem Jahr die zukünftige Unternehmensstrategie erarbeiten.

Eine weitere Herausforderung für viele Kliniken sei die zunehmend kritische Medienberichterstattung. „Auch die Lahn-Dill-Kliniken sind im vergangenen Jahr Gegenstand nicht immer fairer Berichterstattung durch das HR-Magazin „defacto“ gewesen. Wichtig ist, dass wir nicht nur nach außen professionell auftreten, sondern auch nach innen eine offene Fehlerkultur leben“, sagte der Geschäftsführer.

Die Krankenhauslandschaft werde sich in den nächsten Jahren zunehmend verändern. „Unter anderem durch die Digitalisierung, die weiter voranschreiten wird“, erklärte Tobias Gottschalk. „Dieser Herausforderung müssen wir und unsere Mitarbeiter uns in den kommenden Jahren weiter stellen.“ Ebenso würden sich die politischen Rahmenbedingen weiter verändern. „Die Leistungserbringung soll zukünftig noch effizienter erfolgen. Diese Reformen machen die Patientenversorgung aber häufig nicht einfacher, sondern eher schwerer, da die Bürokratie zunimmt.“

„Das Jahr 2019 war für die Lahn-Dill-Kliniken mit vielen Neuerungen verbunden“, sagte Wolfgang Schuster, Landrat des Lahn-Dill-Kreises. „Nach 13 Jahren als Geschäftsführer wurde Richard Kreutzer von Tobias Gottschalk abgelöst.“

In Dillenburg werde dank einer Aufstockung des Westflügels in diesem Jahr die Bettenkapazität erhöht. „Im neu errichteten 3. Obergeschoss wird auf 900 Quadratmetern zukünftig die Station zur Therapie langzeitbeatmeter Patienten, die so genannte Weaning-Station, untergebracht. Zudem wird dort eine neue Intermediate Care Unit (IMC) für überwachungspflichtige, nicht beatmete Patienten geschaffen“, erläuterte der Landrat. Die Lahn-Dill-Kliniken investieren in die Aufstockung über 4,5 Millionen Euro.

Eine zukunftsfeste und weiterhin wohnortnahe, qualitativ hochwertige medizinische Versorgung sei eine der großen Zukunftsaufgaben. „Zum einen werden die Menschen älter und es wird immer mehr medizinische Versorgung nachgefragt“, sagte Schuster. „Gleichzeitig geben viele Allgemeinmediziner ihre Praxen altersbedingt auf und nun gilt es, neue Wege zur Sicherstellung einer hochwertigen medizinischen Versorgung zu beschreiten.“

Entscheidend für die langfristige Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung sei die Frage des vorhandenen Personals und der Möglichkeiten, Ärztinnen und Ärzte flexibel einzusetzen. Hier setzt im Lahn-Dill-Kreis das Landarztnetz Lahn-Dill an – ein hausärztliches Medizinisches Versorgungszentrum mit Zweigpraxen. „Das Landarztnetz bietet für Ärzte zahlreiche flexible Möglichkeiten. Zukünftig könnten außerdem regionale Gesundheitszentren als zentrale Anlaufstelle für Patienten dienen“, verdeutlichte Schuster.

Nicht nur die Versorgung älterer Menschen sei ein wichtiges Thema der Zukunft, sondern auch die Geburtshilfe. Mit der Schließung der Geburtshilfe in Ehringshausen Ende September hat die Geburtshilfe in Wetzlar und in Dillenburg weiter an Bedeutung gewonnen. „Wir tun alles, um die Geburtshilfe an beiden Standorten weiter medizinisch hochwertig und für die jungen Familien attraktiv zu gestalten, um den kleinen Bürgern des Lahn-Dill-Kreises einen guten Start ins Leben zu ermöglichen“, betonte Wolfgang Schuster.

Dr. Erich Lotterer, Ärztlicher Direktor des Klinikums Wetzlar-Braunfels, berichtete von Neuigkeiten in der Reihe der Chefärzte am Standort Wetzlar: Dr. Ulrich Winkler und Prof. Dr. Klaus Rauber werden in diesem Jahr in den Ruhestand gehen. In der Gynäkologie und Geburtshilfe steht der Nachfolger bereits fest: Dr. Martin Hellriegel beginnt am 1. Juni. „Für die Diagnostische und Interventionelle Radiologie sind wir zuversichtlich, bald einen geeigneten Kandidaten gewinnen zu können“, so Dr. Lotterer. Die Lahn-Dill-Kliniken seien ein stabiles Unternehmen und stehen für eine moderne Medizin. „Das sind wichtige Kriterien für unsere Attraktivität als Arbeitgeber“, erklärte der Ärztliche Direktor.

Auch baulich sei im letzten Jahr wieder viel erreicht worden. „Zum Beispiel wurde die Station 4 Süd nach dem Brand am Klinikum Wetzlar wiedereröffnet. Auch wird die Geschosssanierung in Wetzlar kontinuierlich fortgesetzt. So konnte 2019 die neugestaltete Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie bezogen werden“, berichtete Dr. Lotterer.

„Auch in moderne Medizintechnik wurde wieder investiert“, so Dr. Lotterer. Unter anderem seien neue Computertomografen angeschafft worden. „Mit den neuen Geräten können Aufnahmen in sehr hoher Qualität und mit geringer Strahlendosis erzeugt werden.“ Die beiden Geräte kommen in der Radiologie und der Strahlentherapie/Radioonkologie am Klinikum Wetzlar zum Einsatz. „In der Strahlentherapie konnte außerdem mit Hilfe der Sparkassenstiftung der Sparkasse Wetzlar ein innovatives Gerät angeschafft werden, das eine hochpräzise, atemgesteuerte Strahlentherapie bei Krebserkrankungen ermöglicht“, sagte der Ärztliche Direktor.

Reinhard Schaffert, Geschäftsführer des Klinikverbunds Hessen, berichtete in seinem Vortrag über gesetzliche Änderungen im Bereich der Pflege. „Im Jahr 2020 werden die Pflegepersonalkosten aus der bisherigen Fallpauschale ausgegliedert. Dies ist der größte Umbau der Krankenhausfinanzierung seit Einführung des Fallpauschalensystems“, betonte er.

Gleichzeitig würden die Bereiche mit Pflegepersonaluntergrenzen ausgeweitet und die Pflegeausbildung auf die so genannte generalistische Pflege umgestellt. Diese reformierte Pflegeausbildung verbindet die bisherigen Ausbildungen der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege. Mit dem neuen Berufsabschluss „Pflegefachfrau/-mann“ können die examinierten Fachkräfte in allen Pflegebereichen arbeiten. Weitere Änderungen würden auf Krankenhäuser zukommen. „Dies alles hat auch finanzielle Auswirkungen. Ein realistischer und sauber kalkulierter Wirtschaftsplan ist für die öffentlichen Krankenhäuser kaum möglich“, so Schaffert.

Das neugegründete Klinikorchester der Lahn-Dill-Kliniken spielte mit Unterstützung von Landrat Wolfgang Schuster an der Tuba, beim Neujahrsempfang zwei Musikstücke. Pantomimisch und komödiantisch begleitet wurde die Veranstaltung von den Roboter- und Pantomimekünstlern „Pantomime Popkultur“. Sie visualisierten die Themen Digitalisierung, Zukunft und Medizin.

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